Sorare und das Thema Steuern

An das Thema Steuern denken die meisten nicht, wenn sie sich bei Sorare anmelden und die ersten Spielerkäufe tätigen. Allerdings geht es bei Sorare nicht um Spielgeld, sondern hier werden Spielerkarten in Form von NFTs gekauft und ggf. auch verkauft. Jede Transaktion wird in einer Kryptowährung (in unserem Fall in Ethereum) durchgeführt und da schaut das Finanzamt ggf. auch mal ganz genauer hin. Eine gute Dokumentation wird dir helfen, spätere Probleme zu vermeiden.

Wenn du dich noch nicht bei Sorare registriert hast oder einfach mehr über den Einstieg lernen willst, dann schau doch mal bei unseren Sorare Einsteiger Guide vorbei oder melde dich direkt bei Sorare an:

Bevor wir starten einmal der Hinweis: Dies ist keine Steuer- oder Rechtsberatung. Wir zeigen dir in diesem Artikel nur, wie wir mit diesem Thema umgehen und geben dir Tipps, worauf du achten solltest. Wende dich auf jeden Fall an einen fachkundigen Steuerberater für detaillierte Informationen.

Bevor wir aber mit dem Thema Steuern bei Sorare starten, schauen wir uns einmal die Lage beim Handeln mit Kryptowährungen an, da man dort einiges ableiten kann.

Steuern beim Kauf von Kryptowährungen

Wir schon erwähnt handelst du beim Kauf von Spielerkarten auf Sorare mit Kryptowährungen. Gewinne aus dem Handel von Kryptowährungen gelten in Deutschland (Stand März 2022) als sonstige Wirtschaftsgüter, so dass der Verkauf als privates Veräußerungsgeschäft zählt und mit deinem persönlichen Steuersatz versteuert wird. Dein persönlicher Steuersatz richtet sich nach deinem Einkommen und beträgt im Moment max. 45%. Du musst also eine Einkommenssteuererklärung machen.

Freibetrag

Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen bleiben bis zu einer Freigrenze von 600 Euro pro Jahr (Stand März 2022) steuerfrei. Beachte hier aber, dass für diese Freigrenze alle Verkäufe von sonstigen Wirtschaftsgütern mit einbezogen werden müssen. Hierzu zählen zum Beispiel auch der Verkauf von Gold oder sonstigen Edelmetallen sowie Kunstgegenstände. Außerdem darf man die Freigrenze nicht mit einem Freibetrag verwechseln. Liegt dein Gewinn bei 601 Euro, müssen die kompletten 601 Euro versteuert werden.

Spekulationsfrist

Des Weiteren gilt bei privaten Veräußerungsgeschäften sonstiger Wirtschaftsgüter, also auch Kryptowährungen, eine Spekulationsfrist von einem Jahr. Nach Ablauf dieser Frist sind Gewinne steuerfrei. Kryptowährungen, die du also länger als ein Jahr in deinem Depot hast, können steuerfrei verkauft werden.

Die Spekulationsfrist startet immer beim Kauf einer neuen Kryptowährung. Hier spielt es auch keine Rolle, ob du eine Kryptowährung mit Euro oder mit einer anderen Kryptowährung kaufst. Gerade wenn du eine Kryptowährung mit einer anderen kaufst/tauscht, ist Vorsicht geboten, den dabei verkaufst du die eine und kaufst eine andere. Dementsprechend ist auch der Tausch ggf. steuerlich relevant, solltest du die Währung nicht länger als ein Jahr gehalten haben.

Wie du siehst, ist das Thema Steuern bei Kryptowährungen schon recht komplex. Solltest du also regelmäßig damit handeln, ist ein guter Steuerberater ratsam. Wenn du Sorare aktiv spielst, wirst du regelmäßig damit handeln. Dementsprechend ist das Thema Steuern bei Sorare sehr wahrscheinlich unausweichlich.

Steuern bei Sorare

Beim Handeln mit Kryptowährungen ist das Thema Steuern bereits gut dokumentiert. Wenn du dazu mehr Informationen benötigst, dann schau gern hier vorbei.

Bei Sorare wird es aber etwas komplizierter. Hier handeln wir mit NFTs. Da das Thema noch recht neu ist, gibt es zum Thema Steuern bisher auch noch keine klaren Definitionen. Dennoch ist das Thema Steuern bei Sorare relevant und wir können es ggf. vom Handel mit Kryptowährungen ableiten. Angenommen, ein NFT wird ebenfalls als sonstiges Wirtschaftsgut anerkannt, dann gelten die gleichen Bedingungen wie für Kryptowährungen.

Welche Transaktionen bei Sorare sind steuerlich relevant?

Der Unterschied bei Sorare ist, dass du beim Spielen regelmäßige Transaktionen auslöst, die dann wiederum steuerlich relevant sind.

Viele denken, dass nur Einzahlungen und Auszahlungen steuerlich relevant sind und alles was im Spiel passiert keine Rolle spielt. Das führt dann schnell zur Schlussfolgerung, dass eine Auszahlung nach einem Jahr steuerfrei ist.

Das sehen wir anders, denn wie wir schon erfahren haben, ist jede Transaktion steuerlich relevant. Also auch jeder Kauf und Verkauf einer Spielerkarte bei Sorare. Das hat vor allem Auswirkungen auf die Spekulationsfrist. Schauen wir uns daher einmal die Transaktionen an.

Transaktion 1: Geld bei Sorare einzahlen

Deine erste Transaktion ist in der Regel das Einzahlen von Geld um Spieler zu kaufen. Dabei tauscht du Euro in Ethereum (ETH) und das entspricht einem Kauf einer Kryptowährung und ist somit steuerlich relevant. Das ist nichts anderes als wenn du irgendwo eine Kryptowährung kaufst und sie in einem Wallet aufbewahrst.

Transaktion 2: Kauf einer Spielerkarte

Beim Kauf einer Spielerkarte tauscht du die Kryptowährung Ethereum in ein anderes sonstiges Wirtschaftsgut (eine Spielerkarte in Form eines NFTs). Der Tausch bewirkt eine Gewinn- oder Verlustrealisierung und ist somit steuerlich relevant. Der Kauf einer Spielerkarte ist daher mit einem Verkauf von ETH gleichzusetzen. Ist der ETH Kurs seit deiner Einzahlung gestiegen, hast du ein Gewinn erzielt der ggf. versteuert werden muss. Ausnahme: Du kaufst die Spielerkarte später als ein Jahr nach Einzahlung oder der Gewinn ist kleiner als 600 euro (Hier werden dann natürlich alle Gewinne und Verluste in einem Jahr zusammengerechnet).

Transaktion 3: Du verkaufst eine Spielerkarte

Beim Verkauf tauscht du das sonstige Wirtschaftsgut (NFT) zurück in ETH. Beim Verkauf der Spielerkarte innerhalb der Spekulationsfrist zählt auch hier der zu diesem Zeitpunkt geltende ETH Kurs, um den Gewinn oder den Verlust beim Verkauf der Spielerkarte zu berechnen. Für die ETH, die du für den Verkauf erhalten hast beginnt die Spekulationsfrist von vorn.

Transaktion 4: Auszahlung

Nachdem du Geld eingezahlt, Spieler gekauft und verkauft hast, kannst du dir am Ende alles oder ein Teil deines (hoffentlich) gemachten Gewinns bei Sorare auszahlen lassen. Hier verkaufst du dann deine ETH und tauscht sie in Euro. Dabei handelt es sich dann um einen klassischen Verkauf von Kryptowährungen. Je nachdem, wann du dein Geld eingezahlt hast und wieviele steuerlich relevanten Trades du in der Zeit gemacht hast, musst du auch diesen Gewinn versteuern. Hier musst du dann genau auf die Spekulationsfrist achten, denn diese hat sich durch Käufe und Verkäufe verlängert.

Rewards

Die Versteuerung der Rewards ist nicht ganz so einfach. Hier gibt es unterschiedliche Ansichten und leider noch keine genauen Regelungen. Grundsätzlich sind nur Gewinne aus Glücksspielen steuerfrei. Sorare sagt aber selbst, das sie kein Glücksspielanbieter sind. Dementsprechend sind auch die Gewinne steuerpflichtig. Hier ist nicht ganz klar, wie diese Gewinne behandelt werden soll. Fällt die Steuer direkt bei der Gewinnerzielung an oder erst wenn man den Gewinn wieder veräußert. Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikel konnten wir dazu leider keine Aussage treffen.

Man sollte seine Gewinn demnach ebenfalls sauber dokumentieren und dann ggf. mit einem Steuerberater besprechen.

Dokumentation alle Transaktionen

Um spätere Probleme zu vermeiden, solltest du von Beginn an alle deine Transaktionen genau dokumentieren. Das kannst du zum Beispiel mit einem Tool wie CoinTracking.info machen. Das Tool ist ehr für Kryptotransaktionen ausgelegt, kann aber auch für Sorare verwendet werden. In diesem Video findest du dazu mehr Informationen.

Natürlich kannst du auch eine eigenen Excel-Tabelle pflegen, die du dann mit deinem Steuerberater durchgehst.

Für alle Transaktionen sollten du folgende Punkte dokumentieren:

• Art der Transaktion: Einzahlung, Kauf, Verkauf, Reward, Auszahlung
• Datum + Uhrzeit der Transaktion
• Preis in ETH und Preis in Euro. Ist der Preis in Euro nicht angegeben, könnt ihr ihn mit dem aktuellen ETH Kurs umrechnen
• Anbieter: In unserem Fall Sorare
• Bezeichnung des NFTs, solltet ihr es kaufen oder verkaufen. Zum Beispiel erling-haland-2021-limited-214. Um ganz sicher zu gehen notiert euch noch die Token ID.
• Bei Rewards würden wir dir empfehlen auch hier direkt einen Wert (Marktwert) zum Zeitpunkt des Gewinns anzugeben und außerdem zu erläutern, ob der Gewinn ein NFT oder ETHs sind.

Gewerbliche Handlung

Hier muss man aufpassen. Ob man beim Kauf und Verkauf von Spielerkarten gewerblich handelt oder ob es sich noch um privates Veräußerungsgeschäft handelt ist sehr schwer abzugrenzen. Grundsätzlich bezeichnet man alles als gewerblich, bei dem eine Absicht zur Gewinnerzielung besteht.

Nutzt du also Soare aus gewerblichen Gründen, fallen hier nochmal andere Steuern an. Auch die Spekulationsfrist findet hier dann keine Anwendung mehr. Informiere dich in diesem Fall am besten direkt bei deinem Steuerberater.

Fazit zu Steuern bei Sorare

Das Thema Steuern bei Sorare solltest du nicht unterschätzen. Im Moment gibt es hier noch keine klare Vorgehensweise und auch immer wieder unterschiedliche Ansichten. Wenn du aber alles gut dokumentierst, wirst du auf der sicheren Seite sein.

Die Steuern sollten dich aber auch nichts abhalten Sorare zu spielen. Vieles wird wahrscheinlich unter der Freigrenze von 600 Euro bleiben, wenn du einfach nur Just for Fun spielst. Solltest du aber beabsichtigen mit Sorae Geld zu verdienen, dann solltest du dich mit den Thema Steuern beschäftigen und am besten direkt einen Steuerberater zur Hilfe nehmen, denn der kann dir am besten Sagen was zu tun ist.